Forsteralm verkauft Sessellift

Mit über 20.000 Eintritten sowie 67 Betriebstagen verzeichnete man im vergangenen Winter im Skigebiet Forsteralm an der Grenze zwischen Ober- und Niederösterreich eine zufriedenstellende Wintersaison. Der Sessellift blieb allerdings ausgeschaltet. Stattdessen konzentrierte man sich auf die Lifte 1a, 1c und den Seillift und positionierte sich als Skigebiet für Anfänger, Skitourengeher und Schneeschuhwanderer neu.
Nun steht auch fest wie es weiter geht. Die Gemeindevertreter aus dem Ybbstal und dem Ennstal haben bei der Gesellschafterversammlung der Ennstal-Ybbstal Infrastruktur GmbH einstimmig beschlossen, dass die Neupositionierung konsequent weiter betrieben werden soll. Das bedeutet gleichzeitig, dass die Sesselliftanlage aufgrund zu hoher Betriebskosten verkauft wird.
Beschneiungsanlage wird erweitert
Die drei Säulen Skifahren für Familien, Skitourengehen und Schneeschuhwandern sollen in der nächsten Saison fortgesetzt werden. Die Auwiese und der 1a-Schlepplift bleiben das Herzstück des Skigebiets. Auch der Betrieb des 1c-Liftes und des Übungsliftes werden fortgesetzt. In diesem Bereich wird auch die Beschneiungsanlage erweitert.
Forsteralm-Geschäftsführer Andreas Hanger zeigt sich zufrieden mit der Neupositionierung und verweist darauf, dass in der vergangenen Saison schwarze Zahlen geschrieben werden konnten. „Wir waren eines der wenigen Skigebiete in Ostösterreich, das durchgängig geöffnet war“, sagt der ÖVP-Nationalratsabgeordnete. Dank der im Rahmen der Crowdfunding-Aktion 2017 ausgebauten Beschneiungsanlage könne die Auwiese sehr gut beschneit werden. „Es haben drei kalte Tage im Dezember ausgereicht, um auf der Auwiese eine 50 Zentimeter dicke Kunstschnee-Schicht aufzubringen“, führt Betriebsleiter Herbert Forster aus. „Mit Naturschnee allein wären wir nur auf zwölf statt auf 67 Betriebstage gekommen.“ Damit wäre aber auch der Sessellift in der abgelaufenen Saison an ebenfalls nur zwölf Tagen gelaufen.
Käufer des Sesselliftes bereits gefunden
Deshalb haben sich die Gemeindevertreter bei der Gesellschafterversammlung auch für den Abbau und die Veräußerung des im Jahre 2004 errichteten Sessellifts entschieden. Ein Käufer konnte bereits gefunden werden. Nach dem Abbau sollen die betroffenen Flächen rekultiviert werden. Mit den Einahmen aus dem Liftverkauf sollen die Verbindlichkeiten der Ennstal-Ybbstal Infrastruktur GmbH beglichen werden. Die Gesellschaft könne damit ohne Finanzschulden in die Zukunft gehen, hält Hanger gemeinsam mit seinem oberösterreichischen ÖVP-Nationalratskollegen Johann Singer fest.
Sommernutzung für Mountainbiker vom Tisch
„Wir können mit diesem Schritt die Forsteralm als Naherholungsgebiet erhalten und sicherstellen, dass unsere Kinder hier auch in Zukunft das Skifahren lernen können“, sagt der Gaflenzer Bürgermeister Andreas Kaltenbrunner. „Das war stets unser Ziel und das haben wir dank der lokalen Wirtschaft, der vielen Crowdfunding-Unterstützer und der Gemeinden erreicht. Bedanken möchten wir uns vonseiten der Region auch beim Land Oberösterreich, das uns auf diesem nicht immer einfachen Weg stets geholfen hat.“
Für die Sommernutzung der Forsteralm strebe man nun eine sanfte touristische Erschließung an, ergänzt der Waidhofner Bürgermeister Werner Krammer. Überlegungen, für den Sommer Moutainbike-Trails auf der Forsteralm anzulegen und die Biker samt Rad mittels Lift nach oben zu transportieren, sind durch die Entscheidung, den Sessellift abzubauen, somit vom Tisch.