Skatepark an neuem Standort in Waidhofen/Ybbs geplant

Seit 2013 gibt es den Skatepark beim Waidhofner Lokalbahnhof. Eine Gruppe von Waidhofner Jugendlichen hat sich damals unter der Federführung des damaligen WVP-Jugendgemeinderats Christoph Dahdal als Verein WY-Curve formiert, um sich den Traum vom eigenen Skatepark zu verwirklichen. Seitdem trifft sich Waidhofens Skateboard Community regelmäßig auf dem Parkplatz hinter dem Lokalbahnhof, um Tricks auf dem Board zu verfeinern und sich gegenseitig auszutauschen.
Nun muss der Skatepark weichen. Denn zum einen möchte die Wohnbaugenossenschaft Alpenland hier ein Projekt „Junges Wohnen“ beim Lokalbahnhof umsetzen, zum anderen soll der Parkplatz dort, der zum Teil von den Skateboardern und Skateboarderinnen benutzt wird, im kommenden Jahr gebührenpflichtig werden.
Doch die Stadt hat bereits seit Längerem einen neuen Standort für den Skatepark im Auge. Auf einem 800 Quadratmeter großen Grünstreifen der ÖBB zwischen Radweg und Citybahn soll Waidhofens Skate-Szene beim Hauptbahnhof eine neue Heimat finden. 200.000 Euro hat die Stadt dafür im Budget 2023 vorgesehen.
„Wir haben uns mit einem Vertreter der Waidhofner Skateboard Community mehrere Grundstücke angeschaut und dabei hat sich dieser Standort als der am besten geeignete herauskristallisiert“, sagt Bürgermeister Werner Krammer. Derzeit befinde man sich im Zuge der Neuentwicklung des Hauptbahnhofareals in Gesprächen mit den ÖBB, wobei auch die Nutzung dieses Grundstücks als Skatepark thematisiert werde.
Einen genauen Zeitplan für die Umsetzung des neuen Skateparks gebe es noch nicht, hält der Stadtchef fest. „Ich gehe aber davon aus, dass wir uns im ersten Quartal 2023 mit den ÖBB einig werden und das Projekt im Zuge des nächsten Jahres, im Idealfall bis zum Herbst, umsetzen können.“

Markus Hintsteiner ist seit 23 Jahren passionierter Skateboarder und Mitglied bei den beiden Skateboardsport-Vereinen Skateboard Community Mostviertel und Skateboard Klub Amstetten. Bei der Suche nach einem geeigneten Ort für einen neuen Skatepark hat er als Vertreter der Waidhofner Skateboard Community eng mit der Stadt zusammengearbeitet. Den neuen Standort beim Hauptbahnhof hält er für vielversprechend, da das längliche Grundstück eine interessante Abwechslung zu Skateparks der Umgebung darstellt. Aufgrund der Lage zwischen Radweg und Citybahn werden auch bauliche Abgrenzungen notwendig sein. Hier wurde bereits im Vorfeld mit TÜV und ÖBB abgeklärt, wie diese auszusehen haben, da eine Nettobreite von mindestens 12 Metern für den Skatepark übrigbleiben muss.
Neuer Standort bietet erhöhte Nutzbarkeit
Noch ist nicht komplett klar, wie die fertige Anlage aussehen wird, es gibt aber bereits Pläne, die noch auf ihre Finanzierbarkeit geprüft werden müssen. „Grundsätzlich ist die Anlage als betonierter Park konzipiert“, berichtet Hintsteiner. „Wir befürchten allerdings, dass viel Geld in die zu errichtenden Abgrenzungen fließen wird. Wir müssen also noch auf das endgültige Budget warten und dann sehen, ob das Konzept damit umsetzbar ist.“ Sollte alles wie geplant laufen, hätte Waidhofen damit eine moderne und vor allem nachhaltige Anlage für den immer beliebteren Skateboardsport, der 2021 auch erstmals bei den Olympischen Spielen vertreten war. „Bis vor fünf Jahren war die Situation im Mostviertel so, dass man froh war, irgendwo irgendeine Möglichkeit zu haben, den Sport auszuüben, auch wenn diese nicht auf dem Stand der Technik war“, erzählt Hintsteiner. „Mittlerweile haben aber auch kleine Gemeinden wirklich tolle Parks, wie man zum Beispiel an Enns und Kematen sieht.“
Das Gelände am Hauptbahnhof würde gegenüber der aktuellen Situation auch einige Vorteile bieten. „Beim jetzigen Skatepark gibt es ein Gefälle, einen Gehweg mitten durch den Park und man kann aufgrund der schattigen Lage von Oktober bis April nicht fahren“, erklärt Hintsteiner. „Die großen Pros der neuen Location wären zum einen die sonnige Lage, zum anderen gibt es dort keine direkten Anrainer, wodurch ich eine Nutzbarkeit im Sommer bis 22 Uhr als möglich sehe. Aktuell kann man ab 20 Uhr nicht mehr fahren, was für erwachsene Menschen, die oft nur abends ihren Sport ausüben können, katastrophal ist. Außerdem ist der Standort gut einsehbar. Je abgelegener ein Skatepark ist, desto eher zieht er Kinder und Jugendliche an, die zum Abhängen und nicht zur Sportausübung dorthin kommen.“