Rapper Lux: Kreativität im Vordergrund

Erstellt am 31. Jänner 2023 | 06:05
Lesezeit: 4 Min
440_0008_8574430_ybb04wai_kult_lux_lukas_bair_portrait.jpg
Lukas Bair alias Lux arbeitet derzeit an seinem ersten Album „Kreuz und quer“, das im Laufe dieses Jahres erscheinen soll.
Foto: Anna Kotter
Waidhofner Rapper Lux spricht über die Arbeit an seinem Debütalbum.
Werbung
Anzeige

Der gebürtige Waidhofner Lukas Bair macht sich unter seinem Künstlernamen „Lux“ zunehmend einen Namen in der österreichischen Hip-Hop-Szene. In Waidhofen trat er zuletzt beim vorweihnachtlichen „Back to the Roots“ im Waidhofner Schlosskeller, veranstaltet vom Kulturverein Förderband, auf.

Bair wurde 1999 in Waidhofen geboren. Vor drei Jahren zog er nach Graz, wo er eine Ausbildung zum Elementarpädagogen machte und mittlerweile ein Lehramtsstudium für Sport und Ethik begonnen hat. Seine Liebe zur Musik entdeckte er schon in jungen Jahren. „Ich war immer schon sehr musikaffin“, erzählt Bair. „Mit Eminem hat dann das Interesse für Hip-Hop begonnen. Aber es gab in meinem Umfeld auch immer die Möglichkeit zu jammen und Musik zu machen. Dadurch bin ich da reingerutscht.“

Als Jugendlicher begann er sich intensiver mit Hip-Hop zu beschäftigen und auch an eigenen Texten zu arbeiten. „Meine Wurzeln, was ich damals viel gehört habe, waren Bands wie Blumentopf, Freundeskreis oder Main Concept, bei denen es mehr um sozialpolitische Themen geht“, erinnert sich der Rapper. In den ersten Jahren machte Bair noch hauptsächlich für sich selbst Musik und feilte an seinen Texten, die er damals noch zu fertigen Beats aus dem Internet schrieb. „Mir fehlte ein wenig die treibende Kraft. Irgendwann merkte ich, dass ich mein eigenes Ding machen und ihm meine eigene Handschrift verleihen möchte“, erzählt der Musiker. „Ich fing an, mich in die Materie einzulesen und begann eigene Beats zu machen.“

2019 erlitt der damals Neunzehnjährige einen schweren Unfall beim Paragleiten, der in einer inkompletten Querschnittlähmung resultierte. Während der langen Rehabilitationszeit begann er sich noch eingehender der Musik zu widmen, wie er berichtet: „Das war die Initialzündung, dass ich wirklich intensiv mit dem Schreiben begann, auch um Emotionen zu verarbeiten. Ich saß anderthalb Jahre im Rollstuhl und hatte viel Zeit nachzudenken.“

440_0008_8574428_ybb04wai_kult_lux_lukas_bair_auftritt_b.jpg
Beim „Back to the Roots“ am 23. Dezember begeisterte Lux das Publikum im ausverkauften Schlosskeller in Waidhofen.
Foto: Pia Hofer

Debütalbum „Kreuz und quer“ soll 2023 erscheinen

Ein wichtiger musikalischer Ansporn kam für Bair auch mit dem Umzug nach Graz. Dort gibt es eine junge, sehr aktive Hip-Hop-Szene, die viel Möglichkeit für Kollaborationen bietet und generell inspirierend wirkt, wie der Rapper erklärt: „Im Music-House veranstaltet das Label kopfherzhand jeden ersten Freitag im Monat eine Freestyle Cypher. Dort versammelt sich die ganze Hip-Hop-Szene aus Graz, um sich auszutauschen oder auch, um das erste Mal gemeinsam auf der Bühne zu stehen. Dort habe ich auch viele Leute kennengelernt und so sind dann auch Connections entstanden.“

Bei der Arbeit an den Beats für seine Stücke ist es vor allem der kreative Prozess selbst, die Suche nach passenden Samples und das Umarrangieren des Ausgangsmaterials zu etwas Neuem, was den Reiz für Bair ausmacht. „Meine Beats sind zum Großteil auf Samples basierend. Manchmal kommt auch die Gitarre oder das Klavier zum Einsatz“, erzählt der Musiker. „An der Arbeit mit Samples fasziniert mich, dass man sich mit der Musik wirklich auseinandersetzt. Ich gehe in den Plattenladen, schau bei den Jazz-Platten alles durch, beschäftige mich mit der Musik. Dann gehe ich nach Hause, überspiele die Platte auf meinen MPC-Sampler und mach was daraus. Das ist es, was mich an dieser Art Beats zu machen so fasziniert: Du schneidest die Samples, suchst dir deine eigene Melodie daraus und machst eigentlich ein ganz anderes Lied aus dem, was du vorher gehört hast. “

Derzeit arbeitet Bair an seinem ersten Album als Lux, das im Laufe dieses Jahres erscheinen und „Kreuz und quer“ heißen soll. Der Titel spielt darauf an, dass viele der Stücke in der Zeit nach seinem Unfall entstanden sind und sich auch mit der Thematik auseinandersetzen. Einen Vorgeschmack auf den fertigen Tonträger kann man sich bereits jetzt verschaffen. Im Dezember erschien der Track „Metronom“, eine Kollaboration mit dem befreundeten Rapper Ben B, auf allen gängigen Streaming-Plattformen.

Live-Auftritte von Lux sind für 2023 ebenfalls wieder einige in Planung, zum Beispiel am 1. April im Klub Röda in Steyr oder im August am Mindfulness Festival in Haag.

Werbung