Kapellmeister Hermann Maderthaner feiert Achtziger

Am Freitag, 17. März, feiert der Windhager Komponist und Ehrenkapellmeister Hermann Maderthaner seinen 80. Geburtstag. Die Trachtenmusikkapelle Windhag lädt aus diesem Anlass ab 19.30 Uhr zu einem gemütlichen Abend im Plenkersaal ein. Gleichzeitig wird bei dieser Gelegenheit das von der Volkskultur Niederösterreich in der Reihe „musikErleben“ herausgegebene Buch „Hermann Maderthaner – Bauer, Musiker, Komponist, Kapellmeister“ vorgestellt. Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgen die Trachtenmusikkapelle Windhag, der Stritzlöder Dreigesang und die Windhager Dorfmusikanten.
Hermann Maderthaner wuchs auf dem Bauernhof Stritzlöd in Windhag auf, der seit 1791 von der Familie Maderthaner bewirtschaftet wird. Die Familie ist seit vielen Generationen eng mit dem musikalischen Leben im Dorf verbunden, so kamen 2019 alleine in der Trachtenmusikkapelle Windhag 21 von 85 aktiven Mitgliedern aus dieser Großfamilie. Die Liebe zur Musik wurde auch Hermann Maderthaner regelrecht in die Wiege gelegt. Sein Vater Josef stand der Trachtenmusikkapelle Windhag von circa 1926 bis 1950 als Kapellmeister vor und er selbst begann sich bereits in jungen Jahren musikalisch zu betätigen. „Mit drei, vier Jahren hab ich gemeinsam mit dem Bruder schon mit dem Singen angefangen“, erzählt Maderthaner. „Mein älterer Bruder hat uns damals einige Lieder beigebracht.“ Im Alter von fünf Jahren sangen die beiden Brüder Hermann und Leopold Maderthaner anlässlich des 700-jährigen Jubiläums der Stadt Waidhofen zum ersten Mal öffentlich und dies gleich in Anwesenheit von Bundeskanzler Leopold Figl.
Musik prägt schon in jüngsten Jahren den Alltag
Nachdem der ältere Bruder Franz und Vater Josef 1950 verstarben, nahm sich Frau Kerschbaum, die Frau eines Volksschullehrers, um die musikalische Erziehung von Hermann Maderthaner an. Von Pater Ollischer erlernte er das Orgelspiel und war im Alter von 13 Jahren bereits als Organist in Windhag tätig. Bleibende Erinnerungen hat er auch an den Unterricht an einem weiteren Instrument. „Mit acht Jahren erhielt ich Geigenunterricht von Alois Herold, der dafür jedes Mal zu Fuß von Waidhofen nach Windhag ging“, erzählt der Jubilar.
1963 absolvierte Maderthaner seine Bundesheerzeit bei der Militärmusik. Damals begann sich auch sein Interesse für Komposition zu entfalten, wie er erzählt: „Ich hab dann auch einen Musiklehrerkurs in St. Pölten und Wiener Neustadt besucht und dadurch immer mehr von Noten und Harmonielehre mitbekommen. So hab ich dann auch selbst mit dem Komponieren angefangen.“ Als Komponist ist Maderthaner vor allem für seine Märsche, Walzer, Polkas und Fanfaren bekannt, die er für Blasmusik, Jagdhörner und Tanzmusik schrieb.
Von Blasmusik über Dreigesang bis Oberkrainer
1973 folgte Maderthaner seinem Firmpaten und Flügelhornlehrer Franz Stixenberger als Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Windhag nach und übte dieses Amt bis 2003 aus. In dieser Zeit wurde die Kapelle als Verein organisiert und wuchs von 19 auf über 50 Mitglieder an. „Von 1974 an wurden wir bei Wertungsspielen immer mit ‚Ausgezeichnetem Erfolg‘ bewertet, 1977 wurden wir vom Fremdenverkehrsamt zur Volksmusikparade nach Rastede geschickt und machten dort den ersten Preis in der Musikbewertung“, erinnert sich Maderthaner an einige Höhepunkte seiner Zeit als Kapellmeister.
Gemeinsam mit seiner Frau Rosina und seinem Bruder Leopold gründete Maderthaner die Dreigesangsgruppe Geschwister Maderthaner, die auf unzähligen Veranstaltungen auftrat und noch heute aktiv ist.
Auch im Bereich der Tanzmusik war der Windhager äußerst aktiv, vor allem mit seiner Oberkrainergruppe Stritzlöd Buam, die er zusammen mit seinen Brüdern Leopold und Josef gründete.
2013, anlässlich seines 70. Geburtstags, erhielt Maderthaner den Ehrenring der Stadt Waidhofen für sein Lebenswerk. 2018 verlieh das Land Niederösterreich ihm das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Volkskultur.