Schüler stürmten auf die Waldviertler Jobmesse
Schüler stürmten auf die Waldviertler Jobmesse. Bereits jetzt gibt es einen Fachkräftemangel, 2030 werden 15.000 Mitarbeiter fehlen. Jobmesse als Gegenpol.
Rund 4.000 Besucher waren heuer bei der Jobmesse des Wirtschaftsforums Waldviertel dabei. 76 Betriebe sorgten für einen neuen Ausstellerrekord. Diese fand heuer am 28. und 29. September im Lager Kaufholz des Truppenübungsplatzes (TÜPl) Allentsteig statt.
Regionalentwickler Josef Wallenberger begrüßte die Gäste, darunter sechs Abgeordnete zum Nationalrat bzw. Landtag.
Als Hausherr und bedeutender Arbeitgeber im Waldviertel (die Wertschöpfung des TÜPl in der Region liegt bei 20 Millionen Euro im Jahr) freute sich TÜPl-Kommandant Konstantin Lütgendorf, die Räumlichkeiten des Bundesheeres für die Messe zur Verfügung zu stellen.
Lütgendorf lobte, wie auch andere Redner, die tolle Organisatioren der Messe, wie die Geschäftsführerin des Wirtschaftsforums, Martina Surböck-Noé, und den Kommandant des TÜPl-Dienstbetriebes, Julius Schlapschy: „Es ist oft ein sehr gutes Zeichen, wenn der TÜPl-Kommandant nicht um Entscheidungen gefragt wird.“
1.100 Schüler aus dem Waldviertel waren dabei
Wirtschaftsforums-Obmann und „Spiritgeber“ der Jobmesse, Christof Kastner, strich die tolle Annahme bei den Schulen hervor: „Ich habe mir berichten lassen, dass derzeit im Waldviertel kein einziger Bus mehr frei ist. Sie sind alle hier oder am Weg hierher“, meinte Kastner. Tatsächlich waren an diesem Tag über 1.100 Schüler aus 40 Klassen von Schulen des gesamten Waldviertels inklusive Krems angemeldet.
Kastner betonte weiters, dass es heute schon Mangel in vielen Berufssparten gäbe, nicht nur in der Gastronomie, sondern auch in Technik, Softwareentwicklung oder bei Führungskräften. Man finde jetzt bereits keine Lkw-Lenker mehr. „Bis 2030 werden uns 15.000 Personen fehlen. Wir brauchen Unterstützung“, forderte Kastner dazu auf, die Migration auch als Chance und nicht nur als Gefahr zu sehen.
Wirtschaftskammer Niederösterreich-Vizepräsident Kurt Hackl betonte, dass man den Schwerpunkt klar auf die Lehrlingsausbildung legen müsse, was bereits geschehe. „Es gibt unglaublich viele Preise, die von österreichischen Lehrlingen international gewonnen werden. Weit mehr, als von unseren Schifahrern“, so Hackl. Landesmilitärkommandant Martin Jawurek freute es, dass die drei Waldviertler Kasernen bedeutende Arbeitgeber in der Region darstellen und dass diese Standorte auch erhalten bleiben.
Nationalratsabgeordnete Angela Fichtinger lobte die zahlreichen Aktivitäten des Wirtschaftsforums. „Junge Menschen, die ihren Arbeitsplatz verlieren und aus dem Ablauf herausgerissen werden, finden sehr schwer wieder hinein“, betonte Fichtinger und hob auch die vielen Initiativen und Boni der Firmen hervor, um Lehrlinge zu finden.