Kranker bedrohte Kinder in Zwettl und attackierte Nachbarn

„I hätt‘ nach Mauer g‘hört. Jetzt bin i dort und es geht ma mit den neuen Medikamenten wieder gut“, erzählt der 62-jährige Gmünder, der an einer paranoiden Schizophrenie erkrankt ist, vor dem Kremser Schwurgericht.
Hält er die Einnahme der vorgeschriebenen Medikamente ein, kann der Erkrankte ein normales Leben in Freiheit führen, und er stellt auch keine Gefahr für andere dar. Über Jahre ging es gut, aber im vergangenen Jahr setzte der Gmünder die Medikamente ab, und es folgten krankheitsbedingte Aussetzer und Gewalttaten: An einer Bushaltestelle in Zwettl wollte er zwei Mädchen (13) mit der Drohung „Ich schneide euch die Köpfe ab!“ zum Einsteigen in sein Auto nötigen. Als sich ein 13-Jähriger einmischte, drohte er auch dem Buben mit der Ermordung. Blutig wurde es am 26. September vergangenen Jahres: Er attackierte einen Wohnungsnachbarn in Gmünd mit einem Messer. „Das Opfer zeigte sich aber wehrhaft und prügelte den Angreifer mit einem Baseballschläger aus der Wohnung“, sah die Anklägerin in der Messerattacke einen Mordversuch.
Der Angeklagte leugnete und präsentierte geschönte Versionen. Die Mädchen hätten ihn gestoppt, der Nachbar ihn attackiert und verletzt, beteuerte er.
Nach einem umfangreichen Beweisverfahren wurde der Rentner im Sinne der Anklage (Mordversuch, Nötigung und gefährliche Drohung) für schuldig befunden und dem Antrag der Staatsanwaltschaft stattgegeben: unbedingte Einweisung in eine Anstalt für psychisch abnorme Rechtsbrecher. Nicht rechtskräftig.