Renate Amon: „Kein Richtig in der Kunst“

Renate Amon bietet zurzeit ausgewählte Kunstwerke aus ihren unterschiedlichen Schaffensperioden an. Der Grund dafür ist die anhaltende Schließung der Lokale, wodurch für Künstler eine wichtige Plattform der Präsentation nicht gegeben ist. Daraus entstand die Idee, aus Platzmangel einen Lagerverkauf zu starten.
Die umtriebige Künstlerin, die auch im Ausland bereits große Erfolge vorweisen kann (sie gewann einen internationalen Kunstpreis bei einer Ausstellung im Louvre in Paris und einen Award in Bergamo, Italien), möchte Platz für Neues schaffen. Die neuen Werke sollen mit Naturmaterialien hergestellt werden, Weiß soll beispielsweise sehr stark vertreten sein. Die Ideen kommen der Künstlerin spontan und fließen nur so aus ihr heraus, weil auch die momentane Zeit nicht von anderen Dingen ablenkt. Diese Mehrzeit gibt auch die Chance, eigene Talente zu entdecken. Die Waldviertlerin meint, man müsse sich von der Vergangenheit lösen, um kreative Ideen entstehen zu lassen, damit auch Neues im Leben Platz finden kann. Die Künstlerin im NÖN-Interview:
Sie bieten Malkurse an, was ist besonders an Ihren Kursen?
Renate Amon: Die Kursteilnehmer bekommen die Möglichkeit, ihren Impulsen zu folgen, um sich mit Farben und Materialien selbst zu finden. Es gibt kein richtig oder falsch in der Kunst, auch jede Altersgruppe ist willkommen. Es gibt nur die eigene Wahrheit, und das ist die Selbstfindung. Ich versuche den motivierten Künstlern den Impuls zu geben, dass das, was in ihnen „entsteht“, richtig ist und biete ihnen den Raum für ihre Fantasien an. Kurse veranstalte ich, weil die Begeisterung der Teilnehmer Freude macht, wo sie selbst etwas schaffen bzw. entstehen lassen können. Ein Talent weiter zu geben, das ist eine große Gabe von mir und eine Bereicherung für alle Beteiligten, auch wenn man das Malen noch nie probiert hat. Kreativität und Kunst kommen aus dem Herzen, lasst Euch überraschen. Die Kurse biete ich auch im Freien an, um die Natur zu spüren, gern auch mit anschließendem Grillabend und Musik, das ist ideal für Kinder, die gern einmal Pause machen, um sich austoben zu können.
Wie bewerten Sie Ihre Arbeit als Künstlerin und warum kommen Ihre Werke so gut an?
Amon: Der Wert des Bildes ist die richtige Wertschätzung des Betrachters. Die Besonderheit liegt auch darin, dass jemand nach Jahren das Bild immer noch schätzt. Durch die Bilder kannst du deinem Geist und deiner Seele Raum geben, um etwas zu schaffen, was deine Zeit überdauert.
Welche Bedeutung haben die Materialien, die Sie verwenden?
Amon: Der Wertstoff Holz steht für das Leben. Die Jahresringe und Strukturen des Holzes widerspiegeln das ganz klar. Gold ist der Ausdruck des Lichtes und der Reinheit. Die verwendeten Farben umrahmen und vermitteln die Emotionen beim Entstehen des Werkes. Weiß bedeutet unter anderem „Unschuld“, und so hat jede Farbe auch eine starke Bedeutung. Alte Schriften, die ich oft in die Arbeiten einbaue, vermitteln etwas Einzigartiges.
Welches Kunstwerk ist Ihr Lieblingsbild?
Amon: Dieses Bild heißt „Power of Love“ und bedeutet „Liebe ist das Einzige, was bleibt“.
Sie machen auch Auftragsarbeiten?
Amon: Auftragsarbeiten kommen besonders gut an. Durch meine Ausbildung zur Dekorateurin und Wohnraumgestalterin ist es jedes Mal spannend, auf neue Kundenwünsche einzugehen. Immer wieder ergeben sich Möglichkeiten, in Hotels oder Restaurants auszustellen oder Vernissagen zu veranstalten. Bei bestimmten Ausstellungen muss man sich bewerben. Das ist mit Aufwand verbunden, aber jedes Mal ist es ein besonderes Erlebnis, wenn man dabei ist. Es gibt die Möglichkeiten zum Netzwerken und Freunde fürs Leben zu gewinnen, und das auf völlig einfache und überraschende Art. Kunst macht Freude, vor allem, wenn man als Person „rüber“ kommt. Wichtig ist, von sich nichts zu erwarten, es einfach mit Freude tun, dann stellt sich der Erfolg von alleine ein.