Team Tafel Österreich: Viele brauchen Hilfe

„Lieber verwenden, als verschwenden“, ist das Motto des Teams der Tafel Österreich des Österreichischen Roten Kreuzes. Erhalten sollen die gespendeten Lebensmittel jene in unserer Gesellschaft, die sie am nötigsten brauchen. „So haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen – den Menschen geholfen und Dinge, die produziert wurden, müssen nicht weggeschmissen werden“, so der Bezirksstellengeschäftsführer des Roten Kreuzes Zwettl, Manfred Ehrgott.

In jedem Bezirk befindet sich eine „Tafel“, im Bezirk Zwettl ist sie im ehemaligen Postgebäude in Ottenschlag untergebracht. Die Miete dort wird der „Tafel“ erlassen.
Gegründet haben diese 2016 Altbürgermeisterin Christa Jager und die Rot-Kreuz-Ehrenamtliche Herta Zeinzinger, die schon lange im sozialen Bereich tätig ist, gemeinsam mit Manfred Ehrgott. „Christa Jager und ich wussten von einigen Familien, die unter der Armutsgrenze leben, was aber nicht heißt, dass sie alle unser Angebot in Anspruch nehmen“, so Herta Zeinzinger.
„Die Menschen, die zur Tafel kommen, sind alle über ihren Schatten gesprungen, weil man sich eingestehen muss, dass man sich das Leben nicht leisten kann. Es gibt eine hohe Hemmschwelle, unser Angebot in Anspruch zu nehmen, und daher sind wir sehr bemüht, diese Menschen in der Anonymität zu halten“, so Manfred Ehrgott.
Kunden erhalten Termine und Essenspakete

Da hat die Pandemie ihr Gutes beigetragen, denn aufgrund „Social Distancing“ wurde schon zu Beginn der Pandemie mit den Kunden der Ottenschlager Tafel ein Termin vereinbart, das hat sich bewährt und wird weiter so gehandhabt. Das ehrenamtliche Team hat begonnen, nach der samstäglichen Lebensmittel-Einsammel-Runde für die Familien Taschen zu packen, die dann rasch ausgegeben werden können. „So müssen sich die Kunden nicht gemeinsam anstellen und können sich nicht anstecken“, verweist Herta Zeinzinger auf Sicherheit. Übrigens: Auch FFP2-Masken und Hygieneartikel werden zu den Lebensmitteln in die Pakete gepackt. „Wir nehmen Rücksicht auf die Bedürfnisse der Familien. Manche benötigen mehr Milch, andere haben mehr Kinder und bekommen Schokolade, es wird altersgerecht verteilt“, so Zeinzinger. Aus ihr spricht Empathie und Nächstenliebe. 48 Ehrenamtliche kümmern sich um die „Tafel“, knapp 60 Familien mit rund 150 Familienmitgliedern zählen zu den wechselnden Kunden. „Manche rufen an, dass sie jetzt einen Job haben, andere kommen dazu“, so Zeinzinger.
Rasche Hilfe bei finanziellen Engpässen
Die Zahl derer, die finanzielle Engpässe erleiden, ist steigend. „Bevor jemand delogiert wird, schauen wir, dass wir helfen“, so Zeinzinger und Ehrgott unisono. „Wir haben durchaus Spontanhilfe beim Roten Kreuz. Diese ist einmalig für einen gewissen Zeitraum, etwa indem wir einen Teil der Stromrechnung übernehmen“, so Ehrgott. Man könne auch versuchen, zusätzliche Förderungen für diese Personen zu bekommen.
„Die Leute müssen zu uns kommen, es gibt welche, die kommen und sagen, die Waschmaschine ist kaputt, oder es ist Gefahr, dass uns der Strom abgedreht wird. Dann helfen wir im ersten Schritt aus dieser Akutsituation heraus.“
Um weiterhin helfen zu können, sucht das Rote Kreuz Lebensmittelspender und ehrenamtliche Mitarbeiter. Zeinzinger: „Wir nehmen jederzeit gerne neue Kunden auf, die können sich alle bei mir melden.“
Info bei Herta Zeinzinger,Tel: 0664 6532071 .