Sieben Hunde im Bezirk Zwettl komplett verwahrlost
Sieben Hunde im Bezirk Zwettl komplett verwahrlost. Sieben Hunde wurden bei einer Frau aus der Gemeinde Groß Gerungs komplett verwahrlost aufgefunden. Die Hunde wurden ihr abgenommen, die Besitzerin wurde angezeigt. Um Urin- und Kotgestank zu beseitigen, musste sogar die Feuerwehr ausrücken.
Erneuter Alarm um Tierquälerei ertönt aus dem Bezirk Zwettl: Nachdem die NÖN vergangene Woche über einen Einsatz der Amtstierärztin auf einem Hof in der ASTEG-Region berichtete, wurde jetzt ein Fall aus der Gemeinde Groß Gerungs bekannt Dort wurden nach einem Polizeieinsatz sieben komplett abgemagerte und verletzte Jagdhunde beschlagnahmt.
Nach einer Meldung in der Nacht des 25. März auf der Polizeiinspektion Groß Gerungs wurde die Exekutive tätig. Eine Frau gab an, dass ihr ein Hund ihrer Nachbarin extrem abgemagert und verwahrlost zugelaufen sei. Im Haus konnte Hundegebell wahrgenommen werden, die Bewohnerin befand sich jedoch nicht vor Ort. Der zugelaufene Hund verblieb vorerst bei der Finderin, welche ihn versorgte.
Am nächsten Tag statteten die Beamten der Hundebesitzerin erneut einen Besuch ab. Die Anzeigerin gab dabei gegenüber den Beamten an, dass sich im Haus vier oder fünf Hunde befinden und die Besitzerin lediglich einmal in der Woche komme um die Hunde zu versorgen. Die Hundebesitzerin hat das Haus im Gemeindegebiet von Groß Gerungs seit etwa einem Jahr gemietet.
Fensterscheiben waren kotverschmiert
Um zu überprüfen, ob im Haus jemand anwesend ist, klopften die Polizisten an der Eingangstür und an mehreren, straßenseitig gelegenen Fenstern. Laut Polizei waren die Fensterscheiben von innen kotverschmiert. Außerdem entdeckten die Polizisten mindestens drei Hunde, ebenfalls kotverschmiert und abgemagert in einem extrem verschmutzen Zimmer. Nachdem die Amtstierärztin verständigt wurde, beschlagnahmte diese die Hunde.
Mit Unterstützung des Tierschutzvereins Krems wurden insgesamt sieben Hunde geborgen. Es handelte sich dabei um Jagdhunde verschiedener Rassen. Die Hunde befanden sich, auch für einen Laien erkennbar, in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand. „Die Hunde waren bis auf die Knochen abgemagert, verwahrlost, hatten offene Hautstellen und Stellen ohne Haare. Die Ruten der Hunde waren teilweise ‚angebissen‘ und offen, das Fell extrem verfilzt und kotverschmiert, die Augen gerötet und entzündet“, heißt es seitens Bezirkspolizeikommandant Rudolf Mader. Einer der Hunde war mit einem Beißkorb, welcher die Aufnahme von Futter und Wasser verhinderte, in einem der Zimmer eingesperrt.
Sogar Feuerwehr musste ausrücken
In den Zimmern, in denen sich die Hunde befanden, waren die Böden und die Wände mit Hundekot und Urin getränkt. Teilweise war Zeitungspapier am Boden ausgelegt worden, was jedoch ebenfalls völlig verschmutzt war. Die Amtstierärztin fand einzelne gefüllte Näpfe mit braunem Wasser. Futter war lediglich in einem Napf in geringer Menge gefüllt. Das im Haus befindliche Mobiliar war bereits von den Hunden zerbissen und zerstört. Aufgrund der extremen Verschmutzung des Hauses und des dadurch entstehenden beißenden Gestankes musste zur Dokumentation der Zimmer die örtliche Feuerwehr mit Atemschutzausrüstung angefordert werden.
Die Hundebesitzerin kam während der Beschlagnahme der Hunde zum Haus. Sie wollte keine Angaben zum Sachverhalt gegenüber der Polizei machen.
Auch Tierheim Krems ist entsetzt
Laut dem Tierheim Krems wurden der Besitzerin bereits mehrfach in der Vergangenheit Jagdhunde abgenommen und ein Hundehalteverbot über sie verhängt. „Obfrau Nina Zinnenburg und Mitarbeiter Marcel Laz waren schockiert über die schrecklichen Zustände. Die Hunde lagen im eigenen Dreck, zwei Hündinnen waren permanent (!) mit Maulkorb versehen (!) in Extrakammerln im ersten Stock eingesperrt, vermutlich weil sie sich befreien wollten und die Türe angebissen hatten“, heißt es in einem Facebook-Posting des Tierheims.
Die Mitarbeiter bitten jetzt um Hundefutter, um die Hunde rasch wieder aufzupäppeln, sowie um Spenden für tierärztliche Behandlungen.