Warum haben Fische Schuppen?

Die Schuppen von Fischen sind eine Schutzschicht, die die Haut vor Verletzungen schützt. Es sind kleine Knochenplatten, die auf der Haut sitzen und verhindern, dass andere Lebewesen wie Bakterien in die Haut eindringen können.
Weiters verhindern Schuppen auch, dass andere Fische leicht Stücke von der Haut herausbeißen können. Raubfische, wie etwa der Hecht, können aber durchaus andere Fische anbeißen und sie dadurch verletzen oder sogar töten. Höher entwickelte Fische haben teilweise sehr komplexe Schuppen mit Stacheln. Es sind sehr dicke, raue Schuppen, die nur schwer zu beschädigen sind. Wenn Fischen eine Schuppe abfällt, macht das den Fisch verletzlich. Jedoch können Schuppen auch wieder nachwachsen.
Fische haben unterschiedliche Schuppenformen, deren Aufbau sehr kompliziert ist. Im Wesentlichen bestehen sie aus einer durchsichtigen Oberschicht und einer darunterliegenden, knöchernen Grundschicht. Diese ist mit knorpeligen Fasern verstärkt und durch sogenannte Zuwachsringe charakterisiert.
Schuppen dienen auch zu Feststellung des Alters von großschuppigen Fischen, da das Zählen der radial angelegten Zuwachsringe, ähnlich wie bei Bäumen, das Alter verraten. Die unterschiedlichen Schuppentypen können auch zur Bestimmung von einigen Fischen beitragen. Forellenschuppen etwa sind klein, rund, und haben keine Radiärstreifen, Karpfen und karpfenartige Fische haben meist große, harte Schuppen, während Hechtschuppen fest und gefaltet sind. Die unterschiedlichen Schuppenformen können sogar genaue Aufschlüsse über das Nahrungsspektrum Fisch fressender Vögel geben. Zum Beispiel kann man im Gewölle von Greifvögel unverdauliche Fischschuppe finden und so feststellen, welche Fische diese Vögel gefressen haben!
Am WasserCluster Lunz untersuchen wir die Fische des Lunzer Sees und bedienen uns, wo möglich, auch deren Schuppen, um das Alter etwa von Hechten feststellen zu können.